Erst die Stadt - dann die Hütte
Für den Lübecker Weihnachtsmarkt wurde im Rahmen eines durch die Stadt Lübeck ausgelobten Wettbewerbs ein außergewöhnliches Konzept mit besonderem Augenmerk auf die räumlichen Qualitäten im Stadtraum entwickelt. Entgegen der sonst üblichen Anordnung wird die Ausbildung von Rückseiten vermieden und ein allseitiges Umfließen der Weihnachtsmarkthütten ermöglicht. Städtebau im kleinstmöglichen Maßstab.
Geschliffene Bernsteine
Die Kubatur der Handelshütten gleicht geschliffenen, funkelnden Bernsteinen, die locker im Gebiet des Weihnachtsmarktes angeschwemmt wurden. Gerade in der Vielzahl entwickeln diese eine ganz
eigene Poesie, bilden Räume, Plätze, Gassen. Unattraktive Rückseiten werden vermieden - die Marktstände werden allseitig bespielt. Der Straßenraum, gerade in der hektischen Weihnachtszeit ein Ort
hoher Dichte und linearer Bewegung, erhält eine eigene, neue Dynamik. Die Baukörper nehmen sowohl zu den angrenzenden Ladengeschäften als auch zueinander Kontakt auf.
Material
Die Handelshütten haben eine geschlossene, edel glänzende Oberfläche aus einer Legierung aus Kupfer und Aluminium. Das Dach, als fünfte Fassade, besteht aus milchig schimmernden
Polycarbonatplatten, die durch Einbaustrahler den abendlichen Himmel über dem Markt zart beleuchten. So bleibt der Markt auch nach den Öffnungszeiten lebendig.
Ein Prototyp der Weihnachtshütte wurde auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt in den Jahren 2009 und 2010 aufgestellt.
Projektdaten
Sonderpreis Innovation
Wettbewerb
2009
LPH 1-8
Mit
Jörn Simonsen
Veröffentlichungen:
AMC, Frankreich, 05/2012
AIT, Deutschland, 10/2012